Astrologie im Wandel der Zeit

Da auf unserer Erde alles einem ewigen Wandel unterliegt, so bleiben natürlich auch Weltanschauungen und Konzepte davon nicht verschont. Und natürlich durchlief auch die Astrologie eine Veränderung und Entwicklung in den Zeiten.

Das Wort Astrologie kommt von astron=Stern und logos=Geist.

Astron: Der Astrologe beobachtet den Sternenhimmel, die Planeten und deren Lauf um die Sonne, allerdings von der Erde aus (geozentrisches Weltbild), wobei dann natürlich auch Sonne und Mond um die Erde kreisen.

 

 

Logos: Der Astrologe stützt sich auf den berühmten Satz von Hermes Trismegistos: „Dasjenige welches unten ist, ist gleich demjenigen, welches oben ist: Und dasjenige, welches oben ist, ist gleich demjenigen, welches unten ist, um zu vollbringen die Wunderwerke eines einzigen Dinges.“ Das heißt: Auf allen Ebenen der Erscheinungsformen herrschen die gleichen Gesetze. Der Mikrokosmos spiegelt sich im Makrokosmos und umgekehrt. Fazit: Ein Mensch kann in seine Innenwelt schauen, wenn er nach oben in die Sterne schaut. Und seine Innenwelt spiegelt sich wieder in seiner Außenwelt.

Dieses Wissen nutzten die Astrologen und im Laufe der Zeit hat sich daraus eine ganz eigene Erfahrungswissenschaft gebildet. Die Astrologie bedient sich dabei der Symbolik, wobei die Planeten mit ihren Götternamen, einschließlich Sonne und Mond, Archetypen darstellen, das heißt Urbilder der Seele.

Ein Geburtshoroskop ist eine Momentaufnahme der Positionen unserer Planeten am Sternenhimmel zum Zeitpunkt einer Geburt, bezogen auf den Geburtsort. Wenn sich eine Seele, auf der Erde inkarniert, zeigt der Himmel die Struktur ihres Wesens. Der Seele wird so etwas wie ein Stempel aufgedrückt, sie bekommt eine Prägung. Denn ihr Wunsch als Mensch ist auf der Erde ganz bestimmte Erfahrungen zu machen und sich dabei zu entwickeln. Außerdem will sie Raum, um ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten. Umgekehrt heißt das aber auch, dass sie nur zu einer ganz bestimmten Planetenkonstellation, zu einer ganz bestimmten Zeit, auf die Erde kommen kann. Und wenn dann zur richtigen Zeit ein geeignetes Elternpaar bereit ist genau diese Seele als ihr Kind zu bekommen, dann kann das Erdenspiel beginnen.

Ein Geburtshorsokop zeigt eine ganz bestimmte Zeitqualität. Es macht die Potentiale sichtbar, die ein Mensch während seines Erdenlebens zur Verfügung hat, und zu welchen Zeiten er sie aktivieren will. Damit ist das Geburthorsokop ein Seelenplan, der verwirklicht werden will und wird  eine Orientierungshilfe, wenn die Zeiten unruhig sind oder Entscheidungen zu treffen sind.

 

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit einem Horoskops entwickelt.

Die älteste Form der Deutung finden wir in der „Klassischen Astrologie“. Sie basiert auf einer jahrhundertalten Tradition. Man geht davon aus, dass der Mensch, eingebettet in die Vorgaben des Horoskops, kaum andere Bewegungsmöglichkeiten hat und so ein vorgeschriebenes Leben lebt, ohne groß eingreifen zu können. Das Leben spult sich wie ein Film ab, mit ausformuliertem Drehbuch, nach den jeweiligen Planetenbewegungen. Der Mensch kann nur reagieren, aber selten agieren. Und agiert er einmal, dann meint er es nur. Eigentlich ist er eine Marionette. Alles steht bereits fest. Aus dieser Sichtweise ist die Klassische Astrologie entstanden, die Astrologie der Prognostik. Hier ist der Mensch seinem Schicksal ausgeliefert. Die Frage hier ist einzig: "Wann passiert was?" Der Mensch will sich in der Gegenwart auf eine vorbestimmte Zukunft einstellen. Er will sich wappnen. Es ist die Astrologie der letzten Jahrtausende.

 

Eine neuere Form mit der Astrologie und dem Horoskop umzugehen finden wir in der „Psychologischen Astrologie“.

Hier geht man davon aus, dass ein Horoskop, außer dem Ablauf der Zeit, die psychische Struktur (Archetypen - innere Götter) eines Menschen zeigt und dass der Mensch das Potential hat, sich zu entwickeln. Die Planeten sind ganz bestimmte Energien und lassen in Symbolform verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten zu. Seit dem letzten Jahrhundert haben wir ein großes Wissen über Psychologie und Tiefenpsychologie. Und wenn wir das in unsere Horsokopdeutung einbeziehen, erreichen wir dabei eine neue Ebene: Wir sind nicht mehr ganz so unfrei. Wir wollen uns des Potentials, sichtbar gemacht im Geburtshoroskops, bewusst werden und wir wollen es, und dadurch uns, entwickeln. Durch die sich daraus ergebende Veränderung der Persönlichkeit erfahren wir dann natürlich auch Schicksalsänderungen. Die Fragen hier sind: "Wie und warum bin ich in diese Situation geraten?", "Warum trete ich immer wieder in das gleiche Fettnäpfchen?", "Welcher Beruf passt zu mir?" oder "Warum passiert mir das immer wieder?" usw. (Siehe den schönen Film:"Und täglich grüßt das Murmeltier.")

Auch eine sehr neue Variante ist die „Spirituelle Astrologie“. Hier steht im Vordergrund, dass unsere Seele immer wieder inkarniert und das Horoskop den Lebensplan für diese Inkarnation zeigt. Es geht um Karma und Vergangenes, das auch ausgeglichen werden will. Komme ich in eine für mich schlimme oder wunderbare Situation, kann es ein Ausgleich für vergangene Taten sein und die dazupassende Erfahrung. Mann weiß es nie. Aber auch in der Spirituellen Astrologie geht es darum seine Talente zu entwickeln und "nicht zu vergraben".

"Astrologie am Anfang des Wassermann-Zeitalters"

Die Planetenenergien, bzw. die Archetypen wollen in einem Menschen in einer ganz bestimmten Art und Weise gelebt und erlebt werden. Im Geburtshoroskop können wir sehen, in welchen Tierkreiszeichen und Häusern sie positioniert sind. Hier wollen sie sich ausdrücken. Durch die Verbindungen, Aspekte, die sie untereinander eingehen, können wir nun sehen wie wir programmiert sind, in welchen Mustern wir stecken. Laufen wir immer wieder gegen Wände oder öffnen sich einfach die richtigen Türen, wenn wir etwas verwirklichen wollen? Können wir etwas tun? Wie sind wir konditioniert? Und da gibt es mittlerweile gute Methoden, um weiter zu kommen. (siehe: I.P. Methode, EFT)

Um eine bestimmte Zeitqualität im Horoskop herauszuarbeiten bedient sich der Astrologe unter anderem der Transite. Aber es geht jetzt nicht um die Zukunft, sondern um die Gegenwart. Es geht um das "Jetzt", es geht darum zu verstehen, was gerade passiert, um heilsam eingreifen zu können und die Blockaden zu lösen. Wir wollen uns entwickeln. Handeln und verändern können wir nur jetzt.

Ein Transit zeigt uns die Position eines Planeten im Tierkreis, am Sternenhimmel, zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt an. Um zu einer Aussage einer bestimmten Zeitqualität zu kommen muss man diese Position in Beziehung zum Geburtshoroskop bringen, zu den darin positionierten Planeten. Das heißt: Welcher Archetyp in uns ist angesprochen? Welche Energie von außen, welche Art von Mensch, welche Art von Situation kommt da auf uns zu und löst ein ganz bestimmtes Geschehen aus?

Die Hauptthemen eines Jahres finden wir im Solarhoroskop. Hier schaut man sich ein ganz bestimmtes Lebensjahr an, von Geburtstag zu Geburtstag. Ein Solarhoroskop wird für den Ort berechnet, an dem man sich größtenteils in dem jeweiligen Jahr aufhält. Es geht hier aber nicht darum, was wann passiert, sondern darum sich der Themen bewusst zu werden, die in diesem Jahr in den Vordergrund unserer Lebensbühne kommen wollen. Es geht darum hinzuschauen, worauf der Spot gerichtet ist und nicht wegzuschauen und die Augen zu schließen. Dann können wir auch leichter und effizienter agieren und reagieren. Erspart wird uns allerdings keine Lernerfahrung! Es geht darum, wie wir damit umgehen und was wir daraus machen.

Das wichtigste Haus bzw. der wichtigste Lebensbereich in einem Solarhoroskop ist dasjenige indem sich die Solarsonne aufhält. Darauf liegt dann unser besonderes Augenmerk.

Da uns im Leben aber nur widerfahren kann was im Geburtshoroskop bereits angelegt ist, kann man ein Solarhoroskop nur deuten, wenn man auch das Geburtshorsokop kennt.

(Siehe mein Interview in der Esotera: "Das Solar-Jahreshorsokop  -  ein Wegweiser für ein bestimmtes Lebensjahr." nachzulesen unter "Astrologie".)